Renommierter US-Psychologe : »Trump ist unheilbar geistig krank

Der Professor hält Trump für „emotional unfähig“, Präsident zu sein

Von: HEIKO ROLOFF

Radikale Erlasse, wüste Drohungen am Telefon an andere Staatsoberhäupter, Twitter-Krieg gegen Generalstaatsanwälte und Richter, Wahlsieg-Prahlereien und Kehrtwende in Bezug auf die israelische Siedlungspolitik ...

Mit jedem weiteren Tag, den Donald J. Trump (70) im Weißen Haus regiert, wächst die weltweite Verunsicherung und der Unmut über den 45. Präsidenten der USA. Die Opposition fordert vehement, Trump Einhalt zu gebieten. Die Frage, die immer öfter von seinen Gegnern laut gestellt wird: Ist er psychisch gestört? 



In die Debatte hat sich nun auch ein Fachmann eingemischt. Ein Top-Psychologe der USA brach eine Ethik-Regel seines Berufs und erstellte eine professionelle Fern-Diagnose über Trump. Das Ergebnis ist beunruhigend.

„Malignant Narcissism“ (Bösartige Selbstverliebtheit) lautet der Befund von Professor John D. Gartner von der renommierten Johns Hopkins Universität in Baltimore (Maryland). Der Psychotherapeut sagte dem Nachrichtenmagazin „US News“: „Anders als eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist dies unheilbar!“

Der Experte hat mit seiner Diagnose gegen die sogenannte „Goldwater-Regel“ verstoßen, nach der Psychologen nur dann den Gesundheitszustand einer öffentlichen Person beurteilen dürfen, wenn sie ihn oder sie persönlich untersucht haben. Zudem veröffentlichte Gartner das Ergebnis seiner Analyse.

Doch der Professor geht davon aus, dass die besondere Situation seine Tat rechtfertigt. „Donald Trump leidet unter einer gefährlichen geistigen Krankheit. Er ist emotional unfähig, Präsident zu sein.“

Der Psychotherapeut legitimierte seine Fern-Diagnose mit der Begründung, dass Trump seinen geistigen Zustand beinahe täglich in den Medien präsentiere. Daraus lässt sich demnach einiges ablesen: seine Körpersprache, seine Verherrlichung von Sadismus, seine Aggressivität, Symptome des Verfolgungswahns, anti-soziale Verhaltensmuster und sein Hang zu Alternativ-Fakten, wie die Überbetonung seines Wahlsieges.

„Wir haben genug von Donald Trump in der Öffentlichkeit gesehen, um eine unumstrittene Diagnose zu stellen“, meint Gartner.

Unterstützung bekam der Professor von der Psychiaterin Carrie Barron, Assistenz-Professorin für Psychologie an der Universität von Texas. Die Medizinerin sagte über „Malignant Narcissism“: „Diese Krankheit macht die Betroffenen gefährlich und skrupellos.“


US-Präsident Donald Trump hat einige hochgradig umstrittene Dekrete unterschrieben. Ein Einreiseverbot für viele Muslime in die USA hat die Regierung nach einem Richterspruch vorläufig zurückgezogen

US-Präsident Donald Trump hat einige hochgradig umstrittene Dekrete unterschrieben. Ein Einreiseverbot für viele Muslime in die USA hat die Regierung nach einem Richterspruch vorläufig zurückgezogen

Foto: POOL/EPA/REX/Shutterstock

Das Online-Fachlexikon „Psychology Today“ schildert das Krankheitsbild so:

„Bösartige Narzissten tun alles, um an ihr Ziel zu kommen. Sie können intelligent und hochgradig funktionsfähig sein und so beispielsweise wichtige Jobs ausüben. Sie können charmant sein, emotional wirken, würdevoll, freundlich und sie können Beziehungen führen.“

Doch diese Menschen sind unter Umständen tickende Zeitbomben: „Sie können lügen, falsche Anschuldigungen erheben, dramatisieren, stehlen, manipulieren, verleumden oder Fakten verdrehen. Sie fühlen sich im Recht und sind so egozentrisch und besessen, dass sie dies nicht als falsch ansehen. Sie haben keine Schuldgefühle oder Reue und fühlen sich missverstanden.

“

Tatsächlich waren schon im Wahlkampf sehr frühzeitig Warnungen von Republikanern und Demokraten vor der mentalen Verfassung des Unternehmers geäußert worden. Damals hieß es noch: „Er hat nicht das Temperament, um den Nuklear-Code zu bekommen.“ Oder: „Er ist nicht fit für das Amt.“
 Von „wahnsinnig“ oder „geistig gestört“ wollte freilich niemand offiziell sprechen.

Doch am Morgen vor der Wahl schrieb die landesweite Zeitung „USA Today“: „Obwohl Trump so öffentlich ist, wissen wir wenig über ihn. Wir wissen beispielsweise nichts über seinen mentalen Zustand.“

Auch US-Politiker sind besorgt

► Nach der Wahl war dann der Ex-Präsidentschaftskandidat und Senator Bernie Sanders (75) der Erste, der öffentlich deutliche Worte wählte: „Wir haben einen wahnsinnigen Präsidenten“, sagte er bei einem Auftritt in West Virginia.

► Am Donnerstag legte dann Nancy Pelosi (76), demokratische Fraktionschefin im Repräsentantenhaus, nach. Sie unterstützte einen Gesetzentwurf, der von dem Republikaner Jason Chaffetz (49) stammt. Danach sollten sich Präsidenten einem psychologischen Eignungstest unterziehen.

Pelosi sagte dazu mit einem süffisanten Lächeln im TV: „Eine ausgezeichnete Idee. Ich kann es kaum erwarten, dass er diesen Entwurf vorlegt.“ 


► Ähnlicher Meinung ist auch der liberale Abgeordnete, Gerry Connolly (66). Er sagte „US News“ über Trump: „Am Anfang war es unterhaltsam. Doch inzwischen gibt es Sorgen über seinen Gesundheitszustand. Wie wahnsinnig ist dieser Mann?“

Trump selbst hatte bereits im Wahlkampf über sein Temperament gescherzt: „Ich habe das beste Naturell oder sicher das beste Naturell, das irgendjemand hatte, der jemals für die Präsidentschaft kandidiert hat. Aller Zeiten“, erklärte er damals in Colorado.

Die Republikaner halten sich derweil mit Zweifeln am psychologischen Zustand ihres Präsidenten zurück, der ihnen nach acht Jahren die Macht im Weißen Haus zurückgebracht hat. Sie ignorieren Trumps Polter-Auftritte weitgehend, doch sie sind offenbar beunruhigt.

So sagte Senator John McCain (80): „Ich habe lange aufgehört, über die Dinge zu reden, die der Präsident sagt. Ich mache mir mehr Sorgen über seine Taten.“

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