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Innovationsprogramm Bund will Wasserstoffautos mit 500 Millionen Euro fördern

Mit einem Innovationsprogramm will die Bundesregierung die Wasserstofftechnologie für Autos vorantreiben. In den nächsten zehn Jahren will Bundesverkehrsminister Tiefensee jährlich 50 Millionen Euro bereitstellen.

Berlin - "Wir werden unser Engagement verstärken und zusätzliche Fördermittel von 500 Millionen Euro für die kommenden zehn Jahre bereitstellen", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Dienstag bei der Eröffnung einer zweiten Wasserstoff-Tankstelle in Berlin.

Die Hauptstadt soll zugleich mit Hilfe ihrer Verkehrsbetriebe (BVG) zur europäischen Metropole für diese Antriebstechnologie werden. Bis 2007 werden 14 Wasserstoff-Linienbusse angeschafft, teilte die BVG mit. Das Projekt ist Teil der vom Bund geförderten "Clean Energy Partnership" (CEP/Partnerschaft für saubere Energie), an der neben deutschen Autobauern auch Ölfirmen, der Stromriese Vattenfall und der Technologiekonzern Linde beteiligt sind.

"Als Kraftstoff im Verkehr hat die Wasserstoff-Technologie den längsten Weg noch vor sich", erklärte Tiefensee. "Wasserstoff muss verlässlich, verbraucherfreundlich und kosteneffizient sein." Massenproduktion und breiter Einsatz seien nicht über Nacht möglich. "Heute wird ein weiteres wichtiges Fundament gelegt: die Einführung des (CO2-) emissionsfreien Personennahverkehrs mit Wasserstoff."

Nach Angaben des Ministeriums soll die Wasserstoff-Technologie mit Hilfe der angekündigten Bundesmittel von im Schnitt jährlich 50 Millionen Euro über Berlin hinaus auch auf andere Regionen ausgedehnt werden. So zeigten sich Aktivitäten in Hamburg, Süddeutschland und Teilen von Nordrhein-Westfalen.

Die Fachleute von BMW gehen davon aus, dass die vom schädlichen Kohlendioxid freie Wasserstoff-Technologie 2015 "marktreif" sein könnte. Das verlange deutliche Kostensenkungen durch Weiterentwicklung, damit die Fahrzeuge mit einem "normalen Aufschlag" auf den Preis mit Benzin und Diesel betriebener Autos überhaupt verkauft werden könnten, erläuterte der BMW-Vorstandsbeauftragte für Verkehr und Umwelt, Klaus Scheuerer. Dieser Preisaufschlag dürfte bei der Markteinführung etwa 2000 bis 3000 Euro betragen.

abl/dpa