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Energie Nach der Atomwende

Netzagentur warnt vor Engpass bei Stromversorgung

Strom Strom
Ein Stromkunde liest mit einer Kerze seinen Verbrauch ab: Die Versorgung in Deutschland ist durch einen zu langsamen Netzausbau gefährdet
Quelle: DAPD
Die Netzagentur hält die Lage am deutschen Strommarkt weiter für kritisch. Die Betreiber müssten öfter eingreifen, um Engpässe zu verhindern. Und noch eine weitere Entwicklung beunruhigt die Experten.

Rund ein Jahr nach der Atomwende hat die Bundesnetzagentur erneut vor Engpässen in der Stromversorgung gewarnt. Der neue Präsident der Behörde, Jochen Homann, kündigte für die kommende Woche einen Bericht zur Netzsituation und zur Lage auf den Strom- und Gasmärkten im vergangenen Winter an.

"Die zentrale Botschaft wird lauten: Es gibt keinen Anlass zur Entwarnung", sage Homann. Zwischen Dezember 2011 und März 2012 sei allein dreimal auf die sogenannte Kaltreserve zurückgegriffen worden. Dabei handelt es sich um ältere Kraftwerke, die seit der Abschaltung von acht der 17 deutschen Atomkraftwerke für Engpasssituationen in Reserve gehalten werden.

Netzausbau kommt nur schleppend voran

"Auch die Zahl der Eingriffe der Netzbetreiber in Netze und Erzeugung hat deutlich zugenommen", fügte der Behördenchef hinzu. Homann forderte, den Netzausbau schneller voranzutreiben. So habe es bei wichtigen Projekten erneute Verzögerungen um ein oder zwei Jahre gegeben.

"Für die Energiewende ist dies eine Besorgnis erregende Nachricht." Alle Beteiligten – Netzbetreiber und Planungsbehörden der Länder – sollten ihre Anstrengungen erhöhen und weitere Verzögerungen vermeiden.

Aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur zufolge wurden von den im Energieleitungsausbaugesetz als vorrangig beurteilten Leitungen mit einer Gesamtlänge von 1834 Kilometer bislang erst 214 Kilometer realisiert. Weniger als 100 Kilometer davon seien auch tatsächlich in Betrieb genommen worden. Der Ausbau der deutschen Hoch- und Höchstspannungsnetze gilt als Schlüsselelement der Energiewende.

Reuters/dapd/cat

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