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Sparkurs Bundesagentur für Arbeit streicht 10.000 Stellen

Die Bundesagentur für Arbeit schrumpft: Bis zum Jahresende soll dort fast jede zehnte Stelle wegfallen. Die Behörde wird dieses Jahr wohl ein Defizit von mehr als einer Milliarde Euro verbuchen. Noch kann sie das aus ihren Reserven decken.
Schild zur Bundesagentur für Arbeit: "Mehr Einsparungen sind beim Personal nicht möglich"

Schild zur Bundesagentur für Arbeit: "Mehr Einsparungen sind beim Personal nicht möglich"

Foto: Carsten Rehder/ dpa

Berlin - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) wird bis Dezember fast jede zehnte Stelle in der Behörde gestrichen haben. "Bis Ende des Jahres werden wir 10.000 Stellen abgebaut haben, ohne betriebsbedingte Kündigungen", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise der "Rheinischen Post" vom Samstag.  

Bis Ende 2015 würden insgesamt 17.000 Stellen im Vergleich zum Jahr 2011 abgebaut. "Mehr Einsparungen sind beim Personal nicht möglich", sagte Weise. Wer bei der derzeitigen Wirtschaftslage arbeitslos sei oder werde, benötige oft intensive Betreuung.

Im vergangenen Jahr hatte die BA die Zahl ihrer Stellen bereits um 5200 auf 93.400 verringert. Ein Teil davon geht auch darauf zurück, dass im vorigen Jahr 41 Hartz-IV-Jobcenter von den Kommunen in Alleinregie übernommen wurden. Sie beschäftigten einen großen Teil der BA-Mitarbeiter weiter.

Für eine Senkung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung von 3,0 Prozent des Bruttolohns sieht Weise keinen Spielraum. Im Jahr 2006 habe der Beitragssatz noch 6,5 Prozent betragen. "In einer derzeit so unsicheren Lage würde ich keine Beitragssenkung empfehlen", sagte Weise.

Für das laufende Jahr geht die Behörde von einem Defizit von 1,1 Milliarden Euro aus, das sie aus ihren Reserven decken kann. Die Behörde wird aber neu rechnen, wenn die Bundesregierung im April ihre Eckdaten zur Wirtschaftsentwicklung vorgelegt hat.

son/Reuters