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Laut einer neuen Studie ist die Feinstaubbelastung in U-Bahnen und auf Bahnsteigen deutlich höher als auf der Straße - unabhängig davon, wie alt die Systeme sind.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien/Athen - Die Feinstaubbelastung in U-Bahnen und ihren Bahnsteigen ist um ein Vielfaches höher als auf der Straße. Zu diesem Schluss kommt eine griechische Untersuchung, deren Ergebnisse Vasiliki Assimakopoulos von der Division of Environmental Physics and Meteorology der Universität Athen am Donnerstag in Wien präsentierte. Das sei laut verschiedenen Studien weltweit der Fall, es spiele dabei auch kaum eine Rolle, ob die U-Bahn-Systeme alt oder neu seien. Verbessern könne man die Situation allerdings mit einer passenden Ventilation.

U-Bahn-Garnituren in Athen als Forschungsfeld

Assimakopoulos hatte mit ihren Kollegen im besonders heißen Sommer 2012 die Feinstaub-Situation in Athener U-Bahn-Garnituren und -Bahnsteigen untersucht. Die Athener U-Bahn sei relativ neu und erst seit 2000 in Betrieb, sagte Assimakopoulos bei einer Pressekonferenz auf der Generalversammlung der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU).

Die Forscher fanden heraus, dass die Feinstaubkonzentrationen im U-Bahn-System im Schnitt zwei- bis fünfmal höher waren als jene auf der Straße. Der Feinstaub stamme von den Bremsen der U-Bahnen, der Tunnelverkleidung, aber auch aus dem Ventilationssystem, das "frische" Luft von der Straße in die Schächte bläst.

Weniger Feinstaub in klimatisierten Garnituren

Die Bahnsteige in der Athener Innenstadt waren demnach stärker belastet als jene in der Vorstadt. Teilweise seien hier die Klimaanlagen nicht sehr brauchbar, denn ohne Filter wühlen sie den Feinstaub bloß wieder auf. In den Garnituren selbst war die Luft ein wenig reiner als auf dem Bahnsteig, erklärte sie. Am schlimmsten sei die Situation in den tief liegenden Stationen und in den mittleren U-Bahn-Wägen. In klimatisierten Garnituren sei die Feinstoffbelastung geringer als in solchen, die durch offene Fenster "gelüftet" werden.

Langzeitfolgen durch Feinstaubbelastung

Auch die CO2-Werte in den Zügen übersteigen an besonders heißen Tagen die Grenzwerte für Innenräume. Dies würde sich prompt auswirken - man wird davon müde und schläfrig - und danach recht schnell wieder verschwinden. Die Feinstaubbelastung hätte hingegen laut Studien Langzeitfolgen, sie könne zu chronischen Beschwerden wie Asthma und Herzkreislauferkrankungen führen, so die Forscherin. (APA, 11.4.2013)