Mittwoch, 15. August 2012

ad acta? (3. Tag)

Idefix haben wir noch einen Tag bei Thomas, Fritz und Silvia gelassen, aber wir vermissen den kleinen Schlingel schon!
 Um 10.00 Uhr, wie geplant, erscheint Carlos und holt uns ab. Jorge sei auch schon unterwegs, sagt Carlos! Er ist, ganz unparaguayisch, immer sehr pünktlich. Wenn er mal 5 Minuten verspätet sei, rufe er immer an. Das gefällt uns. Wirklich, wir sind gerade in Itaugua, ruft Jorge an und sagt, er sei schon auf der comisaria in Ita, er werde sich um die Papiere kümmern.
Zuerst unterschreiben wir ihm eine Vollmacht, dass er in unserem Namen handeln darf, danach kümmert er sich um die Entlassungspapiere für unser Auto. Carlos holt es ab, danach erzählt er uns, der Kriminalbeamte habe auf dem Dach das Handy des Verunfallten gefunden. Ich bitte Jorge um eine Kopie des Unfallprotokolls und der Anzeige der Brüder. Eigentlich geht das nicht, aber Jorge kriegt alles unter der Hand! Für die Versicherung wäre das von Vorteil, denke ich. Da werde ich aufgeklärt, dass wir von Anfang an alles der Versicherung hätten überlassen müssen, das hätte uns eine Menge Geld gespart! Da ruft doch auch schon der Notar Hugo an, er komme in fünf Minuten sein restliches Geld abholen! Wieviel, frage ich! Eine halbe Million! Ist der vom Wahnsinn umzingelt? Für eine Stunde rumfahren mit uns und Papiere beglaubigen lassen von 5 Minuten will der 500000 G? Der muss verrückt sein!! " Lass ihn erst mal kommen, das werde ich schon schaukeln", sagt Carlos. Wir warten eine geschlagene Stunde auf den frechen Kerl! Er kommt mit seiner Frau, hört sich an, was Carlos zu sagen hat, und gibt sich mit 250000 G zufrieden. Schliesslich hat er am 1. Tag schon 250000G erhalten! Alles sei teurer geworden, sagt der Mensch, ohne mit der Wimper zu zucken. Von Sonntagnacht auf Dienstag Vormittag? Unglaublich die Geldgier der Paraguayos, wenn sie Gringos sehen!
Jorge sagt, dass alles mit grösster Wahrscheinlichkeit ad acta gelegt werde vom Staatsanwalt, weil ja der Verunfallte kein Geld besitzen würde, um Klage einzureichen! Jorge muss dann nochmal beim Staatsanwalt erscheinen, aber für uns wäre die Sache soweit beendet!
Wir verabschieden uns von Carlos und Jorge, fahren sehr vorsichtig nach Saldivar und holen Idefix ab.
Nein, die Versicherung werden wir nun nicht mehr einschalten, das hätten wir sofort tun sollen! Da haben wir Lehrgeld bezahlt!
Wieder zu Hause, fühle ich mich zwar erleichtert, aber auch wie erschlagen und k.o!
Ich beantworte über Skype noch Fragen von Freunden, dann gehen wir sehr früh schlafen!

  Hier die Version von Carl Philip Sommerlad

http://sprachen-fuessler.blogspot.com/2012/08/von-opfern-geiern-und-rechtsverdrehern.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen