Wissenschaftler sicher: Dinosaurier-Pupse haben die Erde erwärmt

London - Dinosaurier unter Treibhausgas-Verdacht: Die Urzeitechsen sollen mit ihren Pupsen die Erde erwärmt haben.

Es ist anzunehmen, dass die riesigen, pflanzenfressenden Sauropoden Bakterien im Verdauungstrakt besaßen, die die Nahrung zerkleinerten und dabei das Treibhausgas Methan produzierten, schreiben britische Wissenschaftler im Fachblatt „Current Biology“.

Heizten die Dinos die Erde auf?

Dass Rinder und andere Wiederkäuer mit dem Methanausstoß beim Rülpsen und Pupsen zur heutigen Klimaerwärmung beitragen, ist unter Klimaforschern unstrittig. Wiederkäuer produzieren heute etwa 50 bis 100 Millionen Tonnen Methan im Jahr.

Der Forscher David Wilkinson von der Liverpool John Moores University (Großbritannien) machte sich daran, das Ausmaß des Methanausstoßes anhand der geschätzten Zahl und des Körpergewichts von Sauropoden Dinosaurier mit kleinem Kopf und langem Hals zu kalkulieren.

Die Forscher gingen davon aus, dass einst auf einem Quadratkilometer Land etwa 200 000 Kilogramm Sauropoden-Biomasse lebte.

Das entspricht etwa zehn ausgewachsenen Brontosauriern (Apatosaurus louisae) mit einem Körpergewicht von je 20 000 Kilogramm. Jedes Tier habe pro Tag etwa 1,9 Kilogramm Methan produziert, alle zehn Tiere zusammen rund 6,9 Tonnen pro Jahr.

Hochgerechnet ergebe dies eine globale Methan-Produktion durch die Sauropoden von 520 Millionen Tonnen im Jahr, errechneten die Wissenschaftler. Das entspreche in etwa der heutigen globalen Methan-Freisetzung aus natürlichen Quellen und durch die Aktivitäten des Menschen.

Das Fazit der Forscher: Die Sauropoden hätten vermutlich erheblich dazu beigetragen, das feuchte und warme Klima ihrer Zeit zu erhalten.

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