Wikipedia integriert OpenStreetMaps

Für die Einbindung von Karten in Wikipedia-Artikel stellt der Verein Wikimedia Deutschland einen eigenen Kartenserver zur Verfügung.

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Von
  • Torsten Kleinz

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia will in Zukunft die Karten des Projekts OpenStreetMap (OSM) integrieren. Dazu investiert der Verein Wikimedia Deutschland 15.000 Euro und baut einen eigenen Kartenserver auf.

Wikimedia-Vorstandsmitglied Tim Bartel begründet die Entscheidung für OSM mit der freien Lizenz des Projekts: "Karten von anderen Anbietern sind zwar unter bestimmten Bedingungen unentgeltlich zu nutzen, es bleiben aber viele Einschränkungen." Zum Beispiel behalte sich Google vor, in Zukunft bei seinem Kartendienst Werbung einzublenden – eine Einbindung von Google Maps ist daher bei Wikipedia kaum durchsetzbar.

Im Gegensatz dazu veröffentlicht OpenStreetMap umfangreiche Geodaten unter einer Creative Commons-Lizenz. Mittlerweile haben sich bei dem Projekt mehr als 100.000 Freiwillige registriert und weite Teile der Welt mehr oder weniger detailliert kartografiert. Auch Behörden stellen dem Projekt umfangreiche Datenbestände zur Verfügung.

"OSM hingegen stellt nicht nur die Karten, sondern gleich die zugrundeliegenden Geodaten frei zur Verfügung", erklärt Bartel einen weiteren Vorteil. Damit ist es Wikipedia-Autoren möglich, nicht nur den Kartenausschnitt und Detailgrad zu bestimmen, sie können auch zusätzlich komplexe Objekte wie zum Beispiel den Fluss Elbe anzeigen und hervorheben.

Damit die OSM-Server nicht unter dem Ansturm der Wikipedia-Leser zusammenbrechen, baut Wikimedia Deutschland nun einen eigenen Karten-Toolserver auf, der die Daten des OSM übernimmt und Karten für Wikipedia generiert. Damit dies reibungslos funktioniert, arbeitet eine Projektgruppe an einer Caching-Lösung, die Vorschaukarten generiert und dem Leser auf Mausklick Zugriff auf die dynamische OSM-Karte ermöglicht. (Torsten Kleinz) / (vbr)