Was macht die Faszination des Genussmittels Wein aus? – Folge 1: Die Vielfalt

Wenn mich jemand fragt: „Warum beschäftigst Du Dich ausgerechnet mit dem Thema Wein?“, dann ist die Antwort: „Weil Wein das für mich faszinierendste aller Genussmittel ist.“

Aber warum ist das so?

Hier ist das Ergebnis meiner nicht repräsentativen, persönlichen Einschätzung.
Für mich sind das hier die vier wichtigsten Aspekte, die die Faszination von Wein ausmachen:

1. Die Vielfalt
2. Die Sinnlichkeit
3. Das Genuss-Mittel
4. Der Austausch darüber

Weil die Beschäftigung mit diesem interessanten Thema den Rahmen eines Artikels sprengt, habe ich mich dazu entschlossen, daraus einen Vierteiler zu machen.


Hier nun der erste Aspekt der Faszination Wein:

1. Die Vielfalt

Jeder der mit dem Weintrinken anfängt oder irgendwann einmal damit begonnen hat, kennt die Situation.

Man steht vor den Regalen, egal ob im Supermarkt, beim Discounter oder im Weinfachhandel und schaut auf hunderte verschiedene Weine.
Man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und es steigt eine leichte Frustration in einem hoch.
Wehe, wenn man dann nicht genau weiß, wonach man sucht… Dann kann es eine gefühlte Stunde dauern, bis man endlich einen Wein im Wagen hat. Zu allem Überfluss weiß man zu dieser Zeit immer noch nicht, ob man sich nicht total vergriffen hat, aber das Etikett ist ja wenigstens schon mal schön anzuschauen…

Aber gerade diese Vielfalt ist es, die fasziniert. Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem man sich ein bisschen auskennt, packt viele junge Weintrinker sogar eine regelrechte Leidenschaft. Die Jagd-Leidenschaft.
Der Homo Weiniens zeichnet sich dadurch aus, dass er fast immer auf der Jagd ist, und zwar nach der nächsten tollen Wein-Entdeckung. Die feiert er – nachdem er die Beute erlegt hat – meist, indem er sie stolz seiner Auserwählten oder anderen Mitgliedern seines Stammes präsentiert. Die erfolgreiche Jagd wird dann beim gemeinsamen Trinken gefeiert.
Also, wenn ich mich selbst betrachte, dann bin ich sicher auch so ein „menschliches Relikt“ aus der Zeit der „Jäger und Sammler“ – zumindest beim Thema Wein.

Fette Beute im Weinladen

... fette Beute gemacht

Zur Verdeutlichung dessen, wovon wir hier gerade sprechen:

-> Weltweit gibt es schätzungsweise 8.000 bis 10.000 Rebsorten
-> In 30 verschiedenen Ländern der Erde wird nennenswerter Weinbau betrieben.
-> Innerhalb der großen Weinländer gibt es wieder verschiedene Weinbauregionen
-> Mit sehr unterschiedlich ausgeprägten Weinstilen.
-> In bella Italia sind es 15 Regionen. Sogar in Deutschland gibt es deren 13 – das sind
ebenso viele wie in Frankreich.
-> Innerhalb dieser mehr oder weniger großen Regionen gibt es hunderte
verschiedener Weinerzeuger, die alle nicht nur eine, sondern verschiedene
Weine keltern.
-> Die Zahl der weltweit hergestellten verschiedenen Weine übersteigt fast
das eigene Vorstellungsvermögen. Ich habe dazu nicht einmal einen Schätzwert
gefunden. Ich vermute stark, dass sich die Mühe bislang noch niemand gemacht
hat, eine weltweite Weinzählung durchzuführen.

Nach diesen trockenen Zahlen möchte ich aber noch auf zwei positive Aspekte eingehen, die im Zusammenhang mit der Weinvielfalt stehen.

Die schier unüberschaubare Zahl der im Handel und beim Winzer angebotenen Weine sind gleichermaßen des Einsteigers Leid, aber des Weintrinkers Freud.
Warum? Ganz einfach. Wir können dadurch immer wieder neue und für unseren Geschmack leckere Weine entdecken. Der Spaß ist zeitlich nicht begrenzt. Wir werden nie fertig damit, im Sinne von alle Weine zu kennen. Das Reservoir an neu zu probierenden Weinen ist schier unerschöpflich.
Der Leidenschaft, neue Weine zu probieren, kannst Du Dein ganzes Leben frönen, ohne dass Dir die Grundlage für diesen Spaß dabei ausgeht. Ist doch toll – oder?

Der zweite erwähnenswerte Aspekt hängt hängt mit dem ersten zusammen.
Jeder Geschmack ist anders, heißt es so schön im Volksmund. Jeder Weintrinker entwickelt im Laufe der Zeit seinen ganz persönlichen Weingeschmack, im Sinne von individuellem Lieblingsgeschmack.
Weine dieses Geschmackstypus schmecken ihm dann am besten. Manche mögen lieber leichte, alkoholarme Rotweine, wie z.B. Südtiroler Vernatsch, Andere vielleicht schwere, supertrockene, lange im Fass ausgebaute Rotweine wie z.B. spanische Gran Reserva. Dazwischen gibt es hundert andere Geschmackstypen.

Durch die Vielfalt verschiedener Weine hat jeder einzelne Weintrinker erst die Möglichkeit, seinen bevorzugten Weingeschmack zu entwickeln bzw. für sich herauszufinden.
Somit hat auch für den blutigen Anfänger der vermeintliche Nachteil der Unübersichtlichkeit bereits einen Vorteil in sich. Er findet genau dadurch relativ schnell heraus, was ihm schmeckt und was nicht – vorausgesetzt, er probiert vieles aus.
Und dieser Schritt ist, auch wenn es akademisch klingen mag, der erste Schritt auf dem Weg zum Weinkenner.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*

Gratis-Ratgeber & Newsletter



Hier klicken
für mehr Informationen zum Gratis-Ratgeber „Weinkaufen für Einsteiger"

Wir halten uns an den Datenschutz.