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Schlafapnoe: Didgeridoo heilt Schnarcher
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Musikinstrumente, aber auch Trainingsgeräte
iStockphoto Musikinstrumente, aber auch Trainingsgeräte

Ob Aborigines weniger schnarchen als andere, ist nicht bekannt. Experten empfehlen dennoch, Schnarchen mit dem traditionellen Instrument der australischen Ureinwohner, dem Didgeridoo, zu bekämpfen.

Zungen- und Rachenübungen, wie sie Didgeridoospieler praktizieren, können eine milde oder mäßige obstruktive Schlafapnoe lindern. Dabei kommt es zu nächtlichen Atemaussetzern und Schnarchen. Eine entspannende Tiefschlafphase ist so nicht mehr möglich.

Bislang war der Goldstandard zur Behandlung die CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure). Der Patient bekommt über ein Gerät regelmäßig Atemluft mit leichtem Überdruck zugeführt. Dieser stabilisiert den Nasen- und Rachenraum und ermöglicht so eine ungehinderte Atmung und besseren Schlaf. Doch nicht jeder Patient will sich damit abfinden, mit einem solchen Beatmungsgerät zu übernachten. Alternativ existieren bislang aber nur sehr wenige Methoden. Geraldo Lorenzi-Filho von der Universität São Paulo hat nun mit Kollegen einen Ausweg entdeckt.

Training tagsüber ermöglicht ruhige Nächte


„Die allgemeine Annahme unter Ärzten war, dass eine Kräftigung und Formung der Rachenmuskulatur keinen positiven Einfluss auf den Patienten mehr hat, sobald er schläft. Aber die neue Studie zeigte, dass Didgeridoo spielen half, Schnarchen und Atemaussetzer zu reduzieren“, sagt der Schlafforscher.

Geraldo Lorenzi-Filho und seine Kollegen führten eine randomisierte, kontrollierte Studie durch, um diesen Effekt zu belegen. Sie rekrutierten 31 Patienten, deren obstruktive Schlafapnoe kürzlich entdeckt worden war. Die Schnarchhäufigkeit und -intensität, die Müdigkeit tagsüber und die Schlafqualität erfassten die Wissenschaftler mittels Selbstauskünften und Fragebögen.

Verbesserung um 40 Prozent


Die Teilnehmer wurden dann nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen unterteilt – eine Übungs- und eine Kontrollgruppe. Jeder der 16 Probanden der Übungsgruppe machte tägliche Zungen- und Rachenübungen. Die 15 Teilnehmer der Kontrollgruppe bekamen ohne ihr Wissen eine nutzlose Placebo-Kur verpasst. Sie setzt auf eine tiefe Atmung oder Nasenspülungen mit Salzlösung.

Nach drei Monaten zeigte sich in der Kontrollgruppe keine Verbesserung. In der anderen Gruppe jedoch stieg die Sauerstoffsättigung im Blut deutlich an, die subjektiv empfundene Müdigkeit, das Schnarchen und die Schlafqualität besserten sich. Insgesamt nahmen die Symptome um 40 Prozent ab. Zehn der 16 Patienten gaben die Ärzte sogar Entwarnung: Sie konnten den Grad ihrer Schlafapnoe entweder auf „milde Ausprägung“ oder sogar auf „symptomfrei“ herabstufen.

„Die Muskeln der oberen Atemwege sind extrem komplex und die Mechanismen, die zur obstruktiven Schlafapnoe führen, sind noch lange nicht alle klar“, sagt Geraldo Lorenzi-Filho. „Ein starker Muskel kann auch in die falsche Richtung arbeiten und damit nicht notwendigerweise behilflich sein, die Atemwege zu öffnen.“ Für die aktuelle Studie ließ sich dieser Effekt zur Freude der Wissenschaftler jedoch nicht nachweisen.
hb/American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine
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