DIE ZEIT: Frau Himmel-Fehmers, wann haben Sie die letzte Flaschenpost gefunden?

Luise Himmel-Fehmers: Vor ein paar Wochen ging ich mit meinem Mann am Rhein entlang. Auf einmal sahen wir in der Böschung ein winziges Fläschchen, kaum zehn Zentimeter lang. Darin steckte ein rosafarbener, mit Buntstiften bemalter Zettel: Ella, eine Siebenjährige aus Bonn, schrieb an den "Lieben Unbekannten". Er solle "an die Weld denken. Die Weld ist nemlich in Gefar". Wasser sparen, nicht so viel Auto fahren, keine Tiere töten. Und das, was sie schreibt, bitte allen weiterzählen. Ich fand das rührend. Dass sich ein kleines Mädchen solche Gedanken macht. Und dafür dieses alte Medium Flaschenpost wählt.