Wer austeilen kann, der soll nicht wehleidig reagieren!

Wenn es darum geht, Stimmung gegen die TIWAG und Teile der Tiroler Politik zu machen, ist der Kraftwerksgegner Markus Wilhelm keineswegs zimperlich, wenn es um seine Person geht, aber schon! So geht der Ötztaler, der selbst Betreiber einer Homepage ist, gegen Kritiker mittels Rechtsanwalt vor.

(KHZ). Da staunte der Unterländer Pensionist Franz W. (Name von der Redaktion geändert) nicht schlecht. Am 30. September erhielt der Bergführer Post vom Anwalt des Kraftwerksgegners Markus Wilhelm. Darin wurde der begeisterte Internet-User aufgefordert, sich beim Ötztaler-Aktivisten zu entschuldigen. Wörtlich heißt es im Schreiben des Innsbrucker Anwalts Thaddäus Schäfer: In einem Kommentar im Internet-Forum des ORF Tirol (...) haben Sie meinen Mandanten als einen von solchen hirnlosen Wasserkraft-Gegnern bezeichnet und auch bei völliger Namensnennung wörtlich unter solche Spinner subsumiert.

Rechtsanwalt Schäfer verlangte deshalb von W. die Rücknahme der Aussagen und eine Entschuldigung in hinreichender Form.

Ich habe im Internet-Forum des ORF meine Meinung vertreten, weil ich der Meinung bin, Wilhelm übertreibt es mit seiner Gegnerschaft massiv, gibt sich der Unterländer Internet-Poster, der unter dem Nicknamen Outlooker firmiert, geschockt über die Reaktion Wilhelms.

Er werde jetzt rechtlich prüfen lassen, welche seiner im Internet getätigten Aussagen wirklich strafrechtlich relevant sein könnten. Entschuldigen möchte ich mich eigentlich nicht, aber ich bin auch nicht streitsüchtig, meint der 72-Jährige dem BEZIRKSBLATT gegenüber. Franz W. hegt auch Zweifel am Demokratieverständnis Wilhelms: So wie der mit unserem Land und den Politikern umgeht, stört mich das. Ich will nicht, dass man Leute in dieser Form schlecht macht. Als ich mich auf Wilhelms Homepage dagegen ausgesprochen habe, hat man mich schlicht gesperrt. Dabei ist Franz W. nicht der Einzige, der von Wilhelms Anwalt Post erhielt.

Der Seefelder Journalist, Othmar Crepaz, hatte sich bereits im Juni öffentlich bei Wilhelm entschuldigen müssen. Ich hatte im Internet einige blöde Formulierungen gepostet und musste mich entschuldigen. Ich bin den Weg des geringsten Widerstands gegangen, weil ich kein Streithansel bin und mich nicht auf kostspielige Verfahren einlassen wollte.

Kompromissverhandlungen mit Wilhelm und dessen Anwalt scheiterten. Crepaz: Da war nichts zu machen.

Verwundert über Wilhelms Wehleidigkeit ist auch der für Energie zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Steixner: Einer, der ansonsten so austeilt, sollte nicht so empfindlich sein, das ist schon kurios.

Von Wilhelms Anwalt, Thaddäus Schäfer, war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu bekommen.

Kommentar von Karl-Heinz Zanon:
Hass ist kein guter Ratgeber!

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Christina Holaus (re.), Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast bei Redakteur Thomas Geineder im TirolerStimmen-Podcast. | Foto: BB Tirol
2

TirolerStimmen-Podcast
Wie baut man eigentlich eine Geige?

In der 89. Folge ist Christina Holaus, Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast und beantwortet die brennendsten Fragen rund um das Thema Geigenbau. Aus welchem Holz werden Geigen gebaut, wie wird man Geigenbauerin und auf was kommt es bei einer Geige an? All das erfährst Du im musikalischen Gespräch. TIROL. "Back to the roots" heißt es für die Geigenbaumeisterin Christina Holaus, wenn sie ihren Schüler*innen in der Geigenbauschule Mittenwald das Geigenbauen beibringt: "Es ist bei mir selber...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.