Zwickauer Terrorzelle :
Schießen lernen in Südafrika?

Von Markus Wehner, Erfurt/Weimar
Lesezeit: 4 Min.
Pistole Ceska, Modell 83, Kaliber 7,65 Millimeter „Browning“ des tschechischen Herstellers Ceska Zbrojovka
Wie konnten sie so lange untertauchen? Wo lernten sie den Umgang mit Waffen? Spuren des Neonazi-Trios aus Thüringen führen auch ins Ausland, vor allem nach Südafrika.

Als Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe sich Anfang 1998 ihrer Verhaftung entzogen hatten, suchten sie nach einem Versteck. Sie planten, so soll das Trio aus Jena es Vertrauten gesagt haben, nach Belgien zu gehen. Kontakte ins Ausland hatten Thüringer Rechtsextremisten durch das Neonazi-Netz „Blood&Honour“, Blut und Ehre. Die Bewegung aus Großbritannien, deren deutsche Sektion im Jahr 2000 verboten wurde, verbindet Konzerte rechtsextremistischer Bands mit nationalsozialistischer Propaganda. Mundlos und Böhnhardt sollen Mitte der neunziger Jahre solche Konzerte in Thüringen organisiert haben. Der bewaffnete Arm des Netzes namens „Combat 18“ warb nach jüngsten Berichten dafür, Anschläge auf Migranten auszuführen, sich in Zellen von zwei bis vier Mitgliedern zusammenzuschließen und keine Bekennerbriefe zu hinterlassen - ein Tatschema, an das sich auch die Mitglieder der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) hielten.

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