Frau (23) von sechs Männern vergewaltigt: Guru gibt toter Studentin Mitschuld

Neue Gruppenvergewaltigung in Indien – Opfer tot

Neu Delhi – Den Peinigern der vergewaltigten Studentin Jyothi Singh Pandey (23) wird inzwischen der Prozess gemacht. In ganz Indien gehen die Menschen gegen sexuelle Gewalt auf die Straße. Doch nun nimmt der landesweit bekannte Guru Asaram Bapu (71) die Täter in Schutz und verhöhnt das Opfer.

„Das Opfer ist genauso schuld wie ihre Vergewaltiger“, sagte Bapu laut „Hindustantimes“. „Sie hätte ihre Angreifer als ‘Brüder‘ anflehen sollen aufzuhören“, dann wäre sie mit dem Leben davon gekommen, so Bapu weiter.

„Kann eine Hand klatschen? Ich glaube nicht“, höhnt der selbst ernannte Guru.

Am 16. Dezember hatten sechs Männer Jyothi Singh Pandey (23) und ihren Freund in Neu Delhi in einen Bus gelockt und mit einer Eisenstange niedergeschlagen. Die Frau wurde vergewaltigt und gefoltert. Beide Opfer wurden nackt und blutend aus dem Bus geworfen. Die Täter versuchten sogar, die Frau zu überfahren. Sie starb zwei Tage nach Weihnachten in einem Krankenhaus.

Seitdem rollt eine Protestwelle durch Indien. Tausende gehen auf die Straße, fordern einen besseren Schutz für Frauen. Der Zorn richtet sich auch gegen die Regierung und die Polizei, denen vorgeworfen wird, zu wenig für Vergewaltigungsopfer zu tun. Die bizarren Anschuldigungen des Gurus Bapu dürften nun für weitere Empörung sorgen.

Unterdessen werden neue Fälle bestialischer Gruppenvergewaltigungen gemeldet. In Noida, einem Vorort von Neu Delhi, wurde die Leiche einer misshandelten und ermordeten Frau gefunden.

Laut „The Times of India“ wurde die 21-jährige Fabrikarbeiterin wohl von drei Männern vergewaltigt. Zwei der mutmaßlichen Täter seien gefasst worden, ein Dritter sei auf der Flucht, so die Polizei.

Sie hatten die junge Frau offenbar auf ein Fabrikgelände gelockt, misshandelt und erstickt. Ihr geschundener, halb bekleideter Körper war am Samstag gefunden worden.

Fünf Polizisten aus Noida wurden nach Protesten aus der Bevölkerung inzwischen vom Dienst suspendiert. Sie hatten sich geweigert, eine Anzeige aufzunehmen, nachdem die Leiche gefunden worden war.

Derweil fand in Neu Delhi der Prozess im aktuellen Fall hinter verschlossenen Türen statt. Das hatte Richterin Namrita Aggarwal zu Beginn der Verhandlung angeordnet, da das Gericht von Hunderten Prozesszuschauern regelrecht belagert worden war.

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Jedem der fünf Angeklagten im Alter zwischen 19 und 35 (ein sechster, noch minderjähriger Angeklagter soll vor ein Jugendgericht gestellt werden) sei eine komplette Anklageschrift übergeben worden, sagte die Richterin. Für Donnerstag wurde die nächste Anhörung angesetzt. Bis dahin müssen sich die Täter einen Anwalt besorgen, ansonsten bekommen sie einen Pflichtverteidiger.

Den fünf Männern droht der Galgen. Ein DNA-Test hat alle Tatverdächtigen belastet.

Zwei der Angeklagten beteuern aber ihre Unschuld, wollen angeblich auf einen Verteidiger verzichten und kündigten an, stattdessen gegen die anderen vier Täter auszusagen. Der Obstverkäufer Pawan Gupta und der Fitnesstrainer Vinay Sharma stellten einen entsprechenden Antrag beim Gericht. Sollte dem stattgegeben werden, könnten die zwei Angeklagten mit milden Strafen davon kommen.

Die Familie der getöteten Studentin reagierte empört. Es sei nur ein Versuch, der Todesstrafe zu entkommen, sagte der Bruder des Opfers.

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