hamburg heute
: „Grundlegende Kulturtechniken“

Jürgen Hogeforster diskutiert mit Christa Goetsch über ein zukunftsfähiges Schulsystem

taz: Herr Hogeforster, Sie sind Vorsitzender des Hanse-Parlaments und mischen sich zum Thema „Die schwarz-grüne Schulreform. Der richtige Weg, um den drohenden Mangel an Fachkräften und Akademikern zu verhindern?“ ein. Warum?

Jürgern Hogeforster: Ich komme aus der mittelständischen Wirtschaft, war Vorsitzender der Handwerkskammer Hamburg und weiß, was Unternehmen von den SchülerInnen erwarten. Auch kann ich weitreichende Überlegungen zu einem besseren Schulsystem vorstellen.

Ist die schwarz-grüne Schulreform nicht ausgereift?

Das ist ein erster Schritt, aber kein Endzustand. Die unterschiedlichen Begabungen müssen berücksichtigt werden. Statt Lernstarke und Lernschwache gleichzumachen, sollte der Unterricht individueller und die LehrerInnen besser fortgebildet sein. So gab es bisher keine Eliteförderung und die Abiturquote bleibt niedrig. Außerdem gibt es 30 Prozent ProblemschülerInnen und 20 Prozent sind nicht ausbildungsfähig.

Was schlagen Sie vor?

Eine neunjährige Schulausbildung und daran anschließend eine dreijährige Berufsausbildung oder die Gymnasialstufe.

Welche Fähigkeiten sollen zukünftig vermittelt werden?

Es soll keine Orientierung auf bestimmte Berufe geben, sondern grundlegende Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet werden. Ebenso wie Flexibilität, Kooperations- und Leistungsbereitschaft. KEE

20 Uhr, Kultwerk West, Gr. Bergstr. 162

JÜRGEN HOGEFORSTER, 65, Parlamentarier.