
Eintracht-Kapitän Ioannis Amanatidis ist fit und brennt auf einen Einsatz gegen Bayer Leverkusen. imago
kicker: Herr Amanatidis, wie wichtig war es vor ihrem Wiedereinstand in Frankfurt in der griechischen Nationalelf Spielpraxis zu erhalten?
Ioannis Amanatidis: Sehr wichtig. Beim Comeback gegen Moldawien spielte ich nur 20 Minuten, die sehr anstrengend waren. Solche Einsätze helfen, wieder in Tritt zu kommen.
kicker: Samstag gegen Leverkusen, Mittwoch gegen den KSC. Gelingt in den beiden Heimspielen der ersehnte Befreiungsschlag?
Amanatidis: Ich hoffe. Es ist an der Zeit, die Negativserie zu beenden, das erste Spiel zu gewinnen. Siegen wir zweimal, können wir gutmachen, was uns an Punkten fehlt. Dann könnten wir Richtung Mittelfeld schielen. Das ist unser Ziel.
kicker: Weiß die Mannschaft, was nach erst drei Punkten in sechs Spielen auch für Trainer Friedhelm Funkel auf dem Spiel steht?
Amanatidis: Es geht nicht nur um den Trainer. Dieses Spiel und ein Sieg ist für alle wichtig. Fußball ist ein Geben und Nehmen. Wenn man erfolgreich ist, steigt auch der Marktwert jedes Spielers. Der erste Sieg ist wichtig, um Ruhe reinzubringen und den Anschluss nicht zu verlieren. Spieler entwickeln sich auch in einer Negativserie weiter.
kicker: Am 29.März spielte Frankfurt letztmals zu null - ausgerechnet gegen Leverkusen (2:0). Gegen Bayer trafen Sie schon dreimal, gab es in neun Duellen nur zwei Niederlagen. Ist Bayer der passende Gegner zum richtigen Zeitpunkt?
Amanatidis: Wir unterschätzen bestimmt keinen Gegner. Bayer spielt nach vorne, drauflos. Das macht es uns momentan vielleicht leichter als gegen Teams, die zu passiv sind. Gegen defensiv agierende Teams hatten wir zuletzt unsere Probleme. Ist mehr Platz, haben wir Offensivleute es leichter.
kicker: Frankfurts Saisonziel sind mehr als 46 Punkte. Sind die trotz des Fehlstarts noch möglich?
Amanatidis: Das wird man sehen. Es zu schaffen wird sicher schwierig.
kicker: Warum konnte ihr Landsmann Nikos Liberopoulos während ihrer Verletzungspause seine Chance nicht nutzen?
Amanatidis: Nikos leistete gute Arbeit. Sein Problem war, er hat fast zu viel gemacht. Die ersten Wochen sind ein Lernprozess, bis Abstimmungen funktionieren. Sich anspielen lassen, Bälle verteilen, im Strafraum zum Abschluss kommen - das geht ja kaum! Liberopoulos wird uns auch mit Toren noch weiterbringen.
Uli Gerke