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Bären-Drama

Biss der Schwarzbär aus Futterneid zu?

Schwarzbär Jesper (4), der Mira attackierte, und seine Gefährtin Rita kamen 2009 aus Dänemark
Schwarzbär Jesper (4), der Mira attackierte, und seine Gefährtin Rita kamen 2009 aus Dänemark Foto: Ufuk Ucta

Schwarzbär Mira (24) musste nach dem Angriff von Jesper (4) imTierpark eingeschläfert werden.

Die blutige Balgerei zwischen den beiden Eisbärenfrauen Nancy und Tosca im Zoo ist knapp einen Monat her. Besorgte Besucher sahen, wie Tosca ihrer Rivalin einen Eckzahn ausschlug.

Freitag die blutige Beißerei im Bärenschaufenster des Tierparks, bei der Schwarzbärin Mira (24) so stark an der Schulter verletzt wurde, dass Tierarzt Dr. Andreas Pauly sie wenig später einschläfern musste.

Die heile Welt von Zoo und Tierpark bröckelt im Verständnis vieler Besucher. „Ist doch nur natürlich. Die kommen in den Zoo, weil sie die Tiere lieben und sind geschockt, wenn sie sehen, wie sie einander zerfleischen“, kritisiert Tierschutzexpertin Claudia Hämmerling von den Grünen und fordert von Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Bernhard Blaszkiewitz ein Haltungskonzept, das den Bären mehr Platz bietet.

Die Beißattacke im Bärenschaufenster führt sie darauf zurück, dass die drei Tiere, die dort seit rund zwei Jahren zusammenlebten, zu wenig Platz hätten.

Tatsache: Über den Auslöser des tödlichen Bärenstreites, den Passanten mit ansehen mussten, gibt es bisher nur Vermutungen: „Eventuell Futterstreit. Vielleicht hat ein Passant einen Apfel über die Scheibe geworfen. Jesper (4) wollte ihn, Mira wollte ihn. Da hat der vierjährige Schwarzbär seine Artgenossin angegriffen“, spekuliert Tierpark-Kurator Falk Dathe.

Mira erlitt bei der Attacke einen komplizierten Splitterbruch im Schultergürtel. Inoperabel, nicht mehr zu heilen, diagnostizierte Veterinär Dr. Pauly. „Ob der Bruch durch Jespers Biss oder durch einen Sturz danach entstand, wissen wir noch nicht“, sagt Dathe.

Er widerspricht Vorwürfen von Besuchern, die behaupten, es hätte rund 45 Minuten gedauert, bis Pfleger den Schwarzbären Jesper von seinem Opfer weglockten: „Das stimmt so nicht. Wir waren nach einigen Minuten vor Ort.“ Der Kadaver von Mira soll Montag im Institut für Zoo- und Wildtierforschung genauer untersucht werden.

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