Keiner hat das Energiekonzept der Bundesregierung wirklich gelesen. Anders lässt sich der fehlende Aufschrei über das, was nach Willen der Koalition den Bürgern und der Wirtschaft aufgezwungen werden soll, nicht erklären. Geplant ist ein fundamentaler Eingriff, der keinen Stein auf dem andern lassen und der die Freiheitsrechte außer Kraft setzen wird.
Der „Entwicklungspfad“, so lautet der beruhigende Begriff für die Tortour, der das Land unterzogen werden soll, ist allein auf Grund von berechneten Szenarien entwickelt worden, die von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wurden. Wobei man nicht erfährt, wer die Auftragnehmer waren. An keiner Stelle wird auf empirische Fakten oder aus tatsächlicher Forschung gewonnene Resultate zurückgegriffen, sondern nur auf „Erkenntnisse“, die sich aus den Berechnungen ergeben haben sollen und die mit dem Attribut „wissenschaftlich“ versehen werden, damit nicht auffällt, wie wenig substantiell die Ausgangslage ist.
Offenbar zur Beruhigung der Autoren und Verantwortlichen für dieses „Konzept“ wird gesagt, bei den Szenarien handle es sich nicht um Prognosen, sondern um „grobe Wegbeschreibungen“. Die Zumutungen, die aus dieser Luftnummer abgeleitet werden, haben allerdings weitreichende, handfeste Folgen.
So weitreichend, dass immer wieder Beruhigungspillen in den Text eingeschleust werden, die suggerieren sollen, man habe Kosteneffizienz für die Verbraucher fest im Blick. Schon zu Beginn wird behauptet, man habe eine ideologiefreie, technologieoffene und marktorientierte Energiepolitik im Auge. Jeder Absatz des folgenden Textes straft diesen Satz Lügen. Die angebliche Technologieoffenheit entpuppt sich als einseitige Fixierung auf erneuerbare Energien, die , koste was es wolle, bis zum Jahr 2050 60% des Bruttoenergieverbrauchs abdecken sollen. Bei der Stromerzeugung strebt die Bundesregierung sogar 80% an.
Nun kann man sagen, dass dies unmaßgebliche Gedankenspiele sind, denn wer weiß schon, wie es in vierzig Jahren aussehen wird? Nun, bis zum Jahr 2030 sollen es 30% im Bruttoenergieverbrauch und bis 2020 35% des Stromverbrauchs sein. Das bei einer Ausgangslage, wo gegenwärtig zwar mit viel Fördergeld jede Menge an erneuerbarer Energie installiert wird, aber kein einziges Megawatt traditionelle Kraftwerkskapazität ersetzt werden kann. Für die gesamte Kapazität erneuerbarer Energien muss Kohle-, Gas-, oder Atomkraftskapazität vorgehalten werden, um die Ausfälle bei den Erneuerbaren auszugleichen. Wobei durch das Hoch-, und Runterfahren der Turbinen der CO2-Ausstoß vermehrt, nicht verringert wird.
Die geringe Effizienz der Erneuerbaren muss sogar im Energiekonzept eingeräumt werden. Man tut das aber im Orwellschen Neusprech. Nach dem Eingeständnis, dass die Photovoltaik nur zu 9% der Energieerzeugung aus Erneuerbaren beiträgt, aber 40% der Kosten aus dem EEG verschlingt, wird ihr ein „hohes Kostensenkungspotential“ und eine steile „Lernkurve“ bescheinigt. Deutschland soll unbedingt ganz vorn sein, die umweltfreundlichste und energieeffizienteste Volkswirtschaft, damit es endlich wieder eine „Vorreiterrolle“ in der Welt spielen kann. Dabei waren die Jahre die besten, in denen die Deutschen darauf verzichtet haben, der Welt zu zeigen, wo es lang gehen muss. Ohnehin trägt Deutschland nur mit 3% zum Weltenergieverbrauch teil . Selbst wenn wir ein Null-Emissionsland werden würden, könnten wir die Welt keineswegs vor der behaupteten Klimakatastrophe bewahren.Um die „ehrgeizigen“, besser gesagt, totalitär- größenwahnsinnigen Szenarien der Regierung Merkel verfolgen zu können, ist ein ganzes Netz von Gängelungsmaßnahmen geplant, die das Leben drastisch verteuern werden.
Das ist so gewollt. Durch Kostensteigerung soll der Verbraucher zum Energiesparen und zu mehr Effizienz veranlasst werden. Außerdem soll es noch nicht näher bezeichnete „anwendungsorientierte Handlungsempfehlungen“, sprich Zwangsmaßnahmen geben. Der gesamte Gebäudebestand des Landes soll energetisch saniert werden. Dafür wird es eine Mietrechtsnovelle geben, um die Kosten auf die Mieter abwälzen zu können.
Für die Wirtschaft gibt es jede Menge neue Vorschriften, Zertifikate und Auflagen, deren Auswirkungen noch nicht abzuschätzen sind. Wie vieles andere in diesem „Zukunftskonzept“ lieber im vagen belassen wird, wie die Kosten für den erforderlichen Netzbau, um weit vom Verbraucher ,etwa in Offshore- Anlagen, erzeugten Strom zu den Konsumenten zu bringen. Klar wird nur gemacht, dass ein neues Netz gebaut werden muss. Was es kostet wird verschwiegen.
Von den geplanten Offshore- Anlagen erfährt man immerhin, dass sie bis 2030 auf 25 GW ausgebaut werden sollen. Das wird mindestens 75 Milliarden Euro kosten, oder viel mehr, denn im Konzept wird eingeräumt, dass man keine genauen Vorstellungen haben kann, weil man nichts weiß. Deshalb sollen erst mal 10 Offshore- Parks gefördert werden, um „Erkenntnisse zu sammeln“. Und wir haben schon geglaubt, wir wären den stalinistischen Zeiten endgültig entronnen, in denen z. B. der Weißmeerkanal erst mal gebaut wurde, um dann zu der Erkenntnis zu kommen, dass er nicht brauchbar ist. Wir können uns mit dem Gedanken trösten, dass die Bundesregierung nicht unser Leben, sondern nur unser Geld will.
Energie wird nach diesem Konzept nicht nur teuer, sondern ein heikles Gut, denn nach den Szenarien der Bundesregierung soll unser Energiebedarf zunehmend , bis zum Jahre 2050 fast ausschließlich, durch Importe gedeckt werden. Damit wäre der Wirtschaftsstandort Deutschland vollständig abhängig von anderen Mächten. Mit verantwortlicher Politik hat das nichts mehr zu tun, mit Zukunftssicherung schon gar nichts.
Zusammenfassend kann man sagen, die Regierung hat ein Konzept zur systematischen Verschlechterung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und der Verarmung seiner Bewohner vorgelegt. Die grünen Blütenträume der Ökobewegten aller Couleur sind hier in einem albtraumhaften Szenario gebündelt, das zur materiellen Gewalt wird, wenn es nicht gelingt, es zu verhindern. Wer glaubt, ich übertreibe, lese bitte selbst nach. Hier kann man das Energiekonzept herunterladen.