In Hamburg ist die 1992 eingerichtete Beratungsstelle für Opfer der Scientology-Sekte aufgelöst worden, die einzige ihrer Art. Das wird möglicherweise unseren Staat nicht vollends destabilisieren. Interessant ist der Tsunami von Verschwörungstheorien auf “Welt online”, den diese Nachricht ausgelöst hat (http://www.welt.de/politik/deutschland/article9064632/Deutschlands-Scientology-Jaegerin-muss-aufgeben.html). Er legt Zeugnis davon ab, dass es in vielen Kommentarstübchen des Internet beinahe so gaga zugeht wie in den Schriften der Hubbard-Jünger. In einer der ernster zu nehmenden E-Mails heißt es: „Wer einmal drin ist, kommt ohne fremde Hilfe kaum mehr wieder heraus. Ich bin mit einer Person in Kontakt, die Jahre gebraucht hat, um sich von Scientology zu lösen.“ Glaube ich aufs Wort!...
Ich weiß nämlich von Leuten, die immer noch auf scheinbar billige Bustouren gehen, um sich hinterher darüber zu beschweren, dass man ihnen maßlos überteuerte Heizdecken angedreht hat. Wer hilft denen, rechtzeitig (aus dem Bus) auszusteigen? Ferner sind mir Menschen namentlich bekannt, die seit Jahrzehnten bei der DKP, der SED oder ihren diversen Vorfeld- und Nachfolgeorganisationen eingeschrieben waren/sind und Mitgliedsbeiträge zahlen müssen. Die sie durchaus freiwillig entrichten, denn sie sind im Laufe der Jahre regelrecht süchtig nach linkspopulistischen Parolen geworden. Schließlich kenne ich auch Menschen, die sich schon in ihrer Jugend mit den Grünen eingelassen haben und aus eigener Hilfe nicht mehr von ihnen loskommen. Sie bereiten ihren alten, verzagten Eltern oft schwere Sorgen, indoktrinieren die eigenen Kinder, essen obskures Zeug, geben ein Heidengeld für wirkungslose Kügelchen aus und hängen verrückten Lehren an. Etwa der, dass man mit ulkigen Windrädern und putzigen Solarzellen den Strombedarf von Industrieländern decken kann.
Aber nützt es, für all diese verirrten Seelen Beratungsstellen zu schaffen? Die meisten von ihnen – das ist ja auch das Problem bei Scientologen – wollen gar nicht aussteigen! Ich fürchte, man wird mit ihnen leben müssen. Vielleicht kommen sie irgendwann von selber wieder auf den Teppich.