Nachschlag zu „Waren „wir“ die „Guten“?“: „Pulver-Kurt“ (nur) ein „Spinner“?

Veröffentlicht: Februar 14, 2011 in Politik
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Das in dem Buch von Daniele Ganser „NATO-Geheimarmeen in Europa“ dargelegte System der schwer bewaffneten kalten Krieger zur Manipulation von Gesellschaft und Politik im Interesse der USA ist vielleicht um eine weitere „Eisbergspitze“ bereichert worden. Am 21. Januar machte die Polizei in Becherbach (i. d. Nähe von Bad Kreuznach) den größten Waffen- und Sprengstofffund bei einem „Privatmann“. Zwei Wagenladungen Waffen, unter anderem etwa 40 kg eines Nitroglyzerin-ähnlichen Sprengstoffs sowie rund 120.000 Schuss Munition.

Da horcht man in Kenntnis der „Gladio“-Geschichten auf. Ein „Spinner“, also letzzlich „harmlos“? Die Geschichte wird nicht harmloser durch die Tatsache, dass der Mann mit seinem Sohn und Anderen (alle Verdächtigen sind offenbar noch auf freiem Fuß) an „WW-II-Reenacting“, also am „nachspielen“ von Weltkrieg II-Geschehen im Verbund mit der US-Garnison Bitburg beteiligt waren. dabei wurden auch gleich noch Militärfahrzeuge benutzt, mit denen der Mann auch noch hin und wieder durch den Ort fuhr (wohl eben auf „alt-dörfliche“ Weise die „Wehrhaftigkeit des deutschen Mannes“ demonstrierend, wo vielleicht das sozialpsychologische Milieu so war, dass also viel Tarnung gar nicht von Nöten war).

Auch im saarländischen Beckingen wurden rund zwei Wochen später rund 100 Schusswaffen, darunter Maschinengewehre und Maschinenpistolen, sichergestellt, daneben gab es auch aus der letzten Zeit diverse ähnliche Vorkommnisse. Die medial durchgängige Deutung, es seien „Messi-ähnliche“ Sammler, die irgendwann den Überblick verloren hätten, überzeugt nicht wirklich.

Nun könnte uns das Ganze außer der Sorge um das gefährdete Umfeld relativ kalt lassen, wenn es sich bei den dem italienischen „Gladio“ entsprechenden Netzwerken nur um Relikte des Kalten Krieges als „Stay Behind Armeen“ handeln würde, die ausschließlich für den Fall eines „Überennens“ Westeuropas durch die Sowjetunion gedacht gewesen wären. Aber wie Ganser überzeugend darstellt, waren diese Netzwerke nicht allein für diesen vorgebliche Zweck gedacht – sehr bald war klar, dass die Sowjetunion weder die Puste noch den Vorsatz zu solcher „Großaktion“ hatte – sondern dienten im Wesentlichen der Bekämpfung „linker Politik“ und der Bekämpfung aller den USA missliebigen politischen Entwicklungen. Diese Netzwerke waren sicher (und sind vielleicht) in Terroraktionen verwickelt, die als „False Flag Operations“  (Operationen unter falscher Flagge) politische Gegner diskreditieren soll(t)en und Unsicherheit erzeugen soll(t)en.

Vor diesem Hintergrund können wir überhaupt nicht sicher sein, was an sogenanntem „Islamistischen Terror“ wahr oder „fake“ ist, denn offenbar scheute man in den Achzigern auch nicht vor dem Bombenanschlag in Bologna mit über 80 Toten zurück.

Die Politik ist aufgerufen, eine Klärung dieser Funde auf mögliche Zusammenhänge wie überhaupt hinsichtlich des des damaligen Umfanges wie des möglichen Weiterbestehens dieser Strukturen herbeizuführen, oder haben wir es noch immer mit einer „Staatsraison“ der „eingeschränkten“ Souveränität zu tun?

Andreas Schlüter

Kommentare
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