Macron trinkt Bier auf ex – und wird als „Symbol toxischer Männlichkeit“ kritisiert
Es sind ungewohnte Szenen, die ein Video vom Wochenende zeigt: Eine Rugby-Mannschaft jubelt und feuert den französischen Präsidenten in ihrer Umkleide an. Emmanuel Macron trinkt zügig eine Flasche Bier aus. Für eine französische Grünen-Politikerin ist das zu viel.
Ein Bier auf ex in der Umkleide der Rugby-Mannschaft – und schon hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wieder für einen Aufreger bei der Opposition gesorgt. Ein „Symbol toxischer Männlichkeit der politischen Führung“ sei diese Geste, schrieb die französische Grünen-Chefin Sandrine Rousseau am Montag im Onlinedienst Twitter. „Ein Bier auf ex? Was will der sich denn beweisen?“, spottete die sozialistische Senatorin Laurence Rossignol.
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Die linksgerichtete Zeitung „Libération“ verwies auf Macrons frühere Aussagen zum Thema Binge-Trinken: „2018 prangerte der Präsident noch junge Menschen an, ‚die sich so schnell wie möglich mit Bier und Hochprozentigem betrinken‘“, schrieb das Blatt.
Auch in den Onlinenetzwerken löste das Video mit Macrons Bier-Aktion zahlreiche Kommentare aus. Das Video zeigt den Staatschef am Samstag in der Umkleide der Rugby-Mannschaft in Toulouse. Macron kippt dort ohne abzusetzen – und von Rugby-Spielern umjubelt – ein Flaschenbier der Marke Corona.
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„Das ist eine reine PR-Aktion“, meinte ein Twitter-Nutzer und erinnerte an den früheren Präsidenten Jacques Chirac: „Er war ein echter Bierliebhaber, er hätte es nicht auf ex getrunken.“ Ein anderer teilte kommentarlos eine Foto-Collage, auf der neben Macron mit seiner 0,35-Liter-Flasche die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Maßkrug zu sehen war.