Sie kommt immer dann hoch, wenn etwas richtig schief gelaufen ist, die Sehnsucht nach der großen Reform, der endgültigen Lösung des Problems. Und sie wird fast immer enttäuscht, weil die Politik in einer Demokratie den gordischen Knoten nie durchschlägt, sondern allenfalls einzelne Fäden aufknüpft.

Genauso verhält es sich auch mit der Reform der internationalen Finanzmärkte – und die neuen Bankengesetze in den USA sind dafür das beste Beispiel. Sie strafen jene Lügen, die es der Politik nicht zugetraut haben, gegen die Exzesse in der Finanzindustrie vorzugehen. Es ist eben keineswegs so, dass die einen weitermachen, als sei nichts geschehen, während die anderen dabei zusehen. In vielen Ländern, in der EU und in den globalen Regulierungsgremien wie dem Baseler Ausschuss wird an neuen Vorschriften gearbeitet.