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Sigmar Gabriel: Luxus statt Linie
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Mit immer neuen Verordnungen kämpft das Umweltministerium für den Klimaschutz. Der Minister selbst nimmt es manchmal nicht ganz so genau.

Mahnend hebt Sigmar Gabriel den Finger. „Der Flugverkehr ist eine große Belastung für das Weltklima. Deshalb ist es wichtig, auf unnötige Flüge zu verzichten.“ So steht es auf der Homepage des Bundesumweltministeriums. Stakkatoartig spuckt das Ressort des 48-Jährigen Ideen gegen Energieverschwendung und Luftverschmutzung aus: Feinstaub-Plaketten fürs Auto, Filter in häuslichen Kaminen, Öko-Siegel für Computer, Energieausweise für Häuser. Alles im Namen der Umwelt und zu Lasten des Bürger-Portemonnaies.

Doch wenn es um die eigene Bequemlichkeit geht, spielen Geld und Luftreinheit plötzlich keine Rolle mehr: Von der Flugbereitschaft lässt sich der Bundesumweltminister am 8. August 2007 in Mallorca abholen, um an einer Kabinettssitzung in Berlin teilzunehmen. Am Abend geht es aus Hannover an den Urlaubsort zurück, die Challenger fliegt wieder heim. Bilanz des Solo-Trips: 55 000 Euro Steuergelder für den Flug. Und 45 Tonnen CO2-Ausstoß.

Dienstwagen muss neben Zug herfahren


Glaubwürdigkeit sieht anders aus. Doch „Reden und Handeln lagen bei Gabriel schon immer meilenweit auseinander“, kommentierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzender Grünen, Bärbel Höhn, den Allein-Flug des Ministers. Der räumte früher schon ein, dass sein Dienstwagen bisweilen neben dem ICE herfährt, um den Minister am Ankunftsort zu empfangen und ihn zu den Terminen zu chauffieren. Schließlich liege nicht jede Stadt an einem ICE-Bahnhof, rechtfertigte Gabriel sich ärgerlich.

Und auch diesmal weist der oberste Klimaschützer alle Vorwürfe schroff von sich. Er habe auf ausdrücklichen Wunsch des Kanzleramtes seinen Urlaub unterbrochen, lässt Gabriel seinen Pressesprecher mitteilen, um die Beschlussfähigkeit des Kabinetts zu gewährleisten. Die Sitzung begann um 9.30 Uhr und dauerte genau 62 Minuten. Da soll kein Linienflug nach Palma mehr möglich gewesen sein?
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