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Panorama Niederlande

Wenn es auf einer Party Aids als "Geschenk" gibt

Strandabschnitt für Homosexuelle in Miami Strandabschnitt für Homosexuelle in Miami
Quelle: dpa/Gero Breloer
In den Niederlanden gibt es eine neue grausige Art, Partys zu feiern. Homosexuelle spritzen auf den Feiern das HIV-Virus. Allerdings oft nicht freiwillig. In der Szene der Homosexuellen spricht man vom so genannten "Bug Chasing".

In den Niederlanden sind vier Männer festgenommen worden, die systematisch Anschläge auf Homosexuelle verübt haben. Das Quartett meldete sich über Internet und via Chatboxen für private Feste der Homosexuellen an.

Auf diesen Festen haben sie dann mit Hilfe so genannter K.O.-Tropfen des Typs GHB die Homosexuellen betäubt und ihnen nachdem ihre Opfer nicht mehr bei Bewusstsein waren, mit einer Spitze mit dem Hiv-Virus verseuchtes Blut injiziert, teilte die Polizei am Mittwoch in Groningen mit.

Polizei ermittelt in der Szene

Inzwischen hätten sich fünf homosexuelle Männer bei der Polizei gemeldet, denen das widerfahren ist. Sie sind zwischen 25 und 50 Jahre alt. Vermutet wird, dass es noch viel mehr Opfer gibt. Denn bereits Mitte 2006 wurde die erste Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Seither ermittelt die Polizei in der Homoszene.

Von den vier verhafteten Personen sollen drei angeblich ebenfalls homosexuell sein. Der vierte Mann sei Hetero oder bisexuell. Eine Frau soll die Drogen, die Spritzen und das Hiv-verseuchte Blut beschafft haben. Zwei der vier verdächtigten Personen sollen inzwischen ein Geständnis abgelegt haben.

Motiv ist unklar

Über die Motive der bizarren Aktionen wird noch gerätselt. Ein Polizeisprecher erklärte, dass die Täter dadurch möglicherweise einen ,,besonderen Kick‘‘ erhielten. Die Gesundheitsbehörden haben inzwischen davor gewarnt, solche privaten Feste von Homosexuellen zu besuchen, weil es dort oft auch üblich sei, ungeschützten Sex zu betreiben. Dadurch hätten sich die HIV-Infizierungen in Holland wieder deutlich erhöht. Auch sei Drogenkonsum auf diesen Festen eher die Regel als die Ausnahme.

Weiter heißt es, die absichtliche oder unabsichtliche Infizierung mit HIV sei ein neuer Trend innerhalb bestimmter Homokreise und werde im Szene-Jargon ,,Bug chasing‘‘ genannt. Auf so genannten ,,Bug Parties‘‘ suchten Männer oft absichtlich nach mit Hiv-Infizierten, um mit ihnen ungeschützten Sex zu betreiben. Mann wolle sich bewusst anstecken. Andere dagegen wollten sich, weil sie Hiv-positiv seien, einfach an den noch gesunden Homosexuellen rächen. In den USA wurde ein Dokumentarfilm über solche ,,Bug Partys‘‘ gedreht. Zynischer Titel des Films: The Gift – das Geschenk.

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